Arbeitsgruppen

 02.03.2016

Innerhalb der Gesellschaft können Arbeitsgruppen zu allen Themen gebildet werden, die mit der Floristik in Deutschland in Verbindung stehen.
Den Arbeitsgruppen steht die Internetseite der Gesellschaft für Mitteilungen, Aufrufe und Datenpräsentationen zur Verfügung. Weiterhin können sie die Rundbriefe für die Kommunikation mit den Mitgliedern nutzen. Die Ergebnisse können in der Kochia oder bei größerem Umfang in einem Beiheft veröffentlicht werden. Natürlich steht den Arbeitsgruppen auch die jährliche Tagung für Vorträge zur Verfügung.

Bisher bestehen innerhalb der Gesellschaft folgende Arbeitsgruppen:


Amelanchier
Rubus

Sorbus
Online-Bestimmung
Euphorbia esula

Myosotis arvensis  
Oenothera

 


Arbeitsgruppe Amelanchier 

Arbeitsgruppe Amelanchier ovalis

Seit den 1980er Jahren ist bekannt, dass es in Mitteleuropa zwei Ploidie-Stufen der Felsenbirne (Amelanchier ovalis) gibt, die als Arten (diploid: Amelanchier ovalis; tetraploid: A. embergeri;) oder als Unterarten (Amelanchier ovalis subsp. ovalis und Amelanchier ovalis subsp. embergeri,) gewertet werden. Vielfach wird auch weiterhin eine weit gefasste Art A. ovalis bevorzugt.

Aus Deutschland waren bisher nur Angaben zu tetraploiden Pflanzen bekannt, entsprechend wird in der 20. Auflage des Rothmaler-Grundbandes nur Amelanchier ovalis subsp. embergeri für Deutschland angegeben.

Es bestand der Verdacht, dass im deutschen Alpenraum – ähnlich wie im angrenzenden Österreich – auch die diploide Sippe vorkommt. Dies konnte mittlerweile durch Chromosomenzählungen und flowzytometrische Messungen bestätigt werden.

Unser Ziel ist es die Verbreitung der beiden Ploidierassen in Deutschland zu klären, wobei die südlichen Mittelgebirge von besonderem Interesse sind.

Bisher gehören der Arbeitsgruppe an: Martin Engelhardt, Thomas Gregor, Ralf Hand, Wolfgang Lippert, Lenz Meierott und Georg Zizka. Weitere Mitglieder sind willkommen.
 

Anfragen an thomasgregor@online.de.


 
Grüne Punkte: Amelanchier ovalis subsp. ovalis (diploid)
Rote Punkte: Amelanchier ovalis subsp. embergeri (tetraploid)
 

Arbeitsgruppe Rubus>>>
Seit den 1980er Jahren finden regelmäßig Treffen von Rubus-Spezialisten und Rubus-Interessenten statt. Auf diesen mehrtägigen „Rubus-Konzilen“ wird im Rahmen von Exkursionen die lokale Rubus-Flora untersucht, abends werden mitgebrachte Belege bestimmt. Jahrzehntelang waren diese Treffen von Heinrich E. Weber geprägt, der unter anderen bei dieser Gelegenheit mittlerweile sicher mehr als 10.000 Rubus-Belege bestimmt oder überprüft hat und damit neben seiner intensiven Publikationstätigkeit die Kenntnis der europäischen Rubus-Arten entscheidend vorangebracht hat.


Arbeitsgruppe Oenothera  >>>
Anlässlich der Nachtkerzen-Exkursion der GEFD in Teilen Brandenburgs wurde eine Arbeitsgruppe Oenothera gegründet. Diese wird 2014 mit gemeinsamen Exkursionen ihre Arbeit aufnehmen.
Ziele der AG sind u.a. die Erfassung des Artinventars in Deutschland, die Erfassung der fixen und variablen Merkmale der etablierten Oenotheraarten und die Katalogisierung der Hauptwuchsorte.
An einer Mitarbeit Interessierte Personen wenden sich bitte an die Kontaktadresse. Das weitere Vorgehen wird arbeitsgruppenintern geplant.
Kontaktadresse: Rüdiger Prasse, E-mail: prasse [at] umwelt.uni-hannover.de

 


Arbeitsgruppe Sorbus 

Die Sorbus-Arbeitsgruppe ist nach einigen Verzögerungen nun dabei, ihre Arbeit aufzunehmen. Interessenten und zur Mitarbeit Motivierte wenden sich bitte an die Kontaktadresse, wo auch Herbarmaterial und Fotobelege willkommen sind. Geplant sind vorerst Herbarsichtungen, Exkursionen in ausgewählte Gebiete und evtl. Kon­takt mit Arbeitsgruppen in den Nachbarländern.

 

Kontaktadresse: Norbert Meyer, Adlerstraße 6, 90522 Oberasbach,
Tel. 0911-691523, E-mail: norbert.meyer [at] ivl-web.de


Arbeitsgruppe Online-Bestimmung 

Moderne Medien auf Computern oder Mobilgeräten ermöglichen neue Chancen Wissen weiterzugeben und mitzuteilen. Interaktive und reich illustrierte Bestimmungshilfen können einerseits die Bestimmungssicherheit kritischer Taxa verbessern. Andererseits können sie auch dazu dienen, bei jungen Menschen Interesse für die ernsthafte Bestimmung von Pflanzen und die Erforschung der Vegetation zu wecken.

Die Arbeitsgruppe erörtert die Möglichkeiten der Online-Bestimmung für die Zielgruppen und entwickelt selbst Grundlagen für die Online-Bestimmung.

 

Siehe auch: http://offene-naturfuehrer.de/web/Portal:Flora

 

Mitarbeit: Gregor Hagedorn, Ralf Hand, Hans-Helmut Poppendieck, Hans Reichert, Jan Eckstein.

 

Kontaktadresse: g.m.hagedorn[ad]gmail.com


Arbeitsgruppe  Euphorbia esula  >>>

Die Gliederung der Euphorbia-esula-Gruppe in Mitteleuropa ist klärungsbedürftig. Eine durch Blattmerkmale gestützte Gliederung in Euphorbia virgata (2n = 20),
Euphorbia esula
(2n = 60) und deren Hybride Euphorbia pseudovirgata wird den tatsächlichen Verhältnissen nicht gerecht.

 

Die Euphorbia-Arbeitsgruppe beschäftigt sich insbesondere mit der bisher in unseren Floren als Euphorbia pseudovirgata bezeichneten Sippe. Chromosomenzählungen ergaben somatische Chromosomenzahlen von 2n =/circa 60 (siehe Liste von Herkünften mit geprüften Chromosomenzahlen). Der Name Euphorbia pseudovirgata ist aber offenbar falsch angewandt. Belege von Ferdinand Schur im Lemberger Herbarium gehören zu Euphorbia virgata. Bisher konnte ermittelt werden (siehe Nomenklatur), dass sich sowohl Euphorbia virgultosa wie auch Euphorbia saratoi auf die bisher im Mitteleuropa als Euphorbia pseudovirgata bezeichnete Sippe beziehen, wobei Euphorbia saratoi der ältere Name ist. In Mitteleuropa als Euphorbia virgata bezeichnete Pflanzen gehören unserer Ansicht nach meist zu der als Euphorbia pseudovirgata bezeichneten Sippe.

Insgesamt ist die Behandlung der Gruppe verwirrend. Der Euphorbia-Spezialist Dimitry Geltmann hält Euphorbia virgata für eine in Ost- und Mitteleuropa weit verbreitete Sippe, wobei er die als Euphorbia pseudovirgata bezeichnete Sippe einschließt. Im Gegensatz dazu fasst er Euphorbia esula eng und unterscheidet in Osteuropa einige ähnliche Arten, z. B. Euphorbia kaleniczenkii, die sich morphologisch und blattanatomisch von Euphorbia esula nur geringfügig unterscheidet. Euphorbia kaleniczenkii kommt nach von Dimitry Geltmann revidierten Belegen in Frankfurter Senckenberg-Herbarium auch in Deutschland vor. Nordamerikanische Autoren geben für den Formenschwarm Apomixis und schwankende Chromosomenzahlen an. Ob dort auch Hybriden zwischen Euphorbia esula und Euphorbia cyparissias regelmäßig vorkommen, scheint ungeklärt zu sein. Nordamerikanische Pflanzen scheinen überwiegend zu Euphorbia pseudovirgata zu gehören.

Pflanzen von Euphorbia virgata aus der Tschechischen Republik und Deutschland, für die eine somatische Chromosomenzahl von 2n = 20 ermittelt wurde, stimmen gut mit dem Protolog von Euphorbia virgata überein. Sie unterscheiden sich deutlich von der bisher als Euphorbia pseudovirgata bezeichneten Sippe (siehe Bestimmungsschlüssel).

 

Kontaktadresse: Thomas Gregor, Siebertshof 22, 36110 Schlitz,
Tel. 06642-6459, E-mail: gregor.wolf [at] online.de


Arbeitsgruppe Myosotis arvensis

In vielen deutschen (und europäischen) Bestimmungsfloren wird Myosotis arvensis in zwei Taxa untergliedert. Abgesehen von der Nominatsippe wird ein weiteres Taxon entweder im Unterartrang (subsp. umbrata) oder im Varietätsrang (var. sylvestris) geführt. Viele Floren implizieren eine klare morphologische Trennung beider Sippen, teilweise sogar durch diskontinuierliche Merkmale. Außerdem soll es Unterschiede bei der Chromosomenzahl geben. Auffälligerweise werden die vermeintlich klar getrennten Sippen in Regionalfloren und Atlaswerken praktisch nirgends unterschieden. Kaum ein befragter Florist hat ein klares Bild der beiden Taxa. Hinzu kommt, dass ganz offensichtlich sehr oft Verwechslungen der großblütigen Sippe umbrata/sylvestris mit M. sylvatica erfolgen.

 

Der Arbeitskreis möchte zur Lösung der Problematik beitragen. Zunächst soll die vorhandene Literatur gesichtet werden. In den kommenden Jahren wird eine Kombination von Gelände-, Herbar- und Kulturstudien angestrebt, wobei auch die Chromosomenzahlen überprüft werden sollen. Das weitere Vorgehen wird arbeitskreisintern geklärt. Mitstreiter aus dem gesamten Bundesgebiet sind herzlich willkommen.

 

Mitarbeit: Ralf Hand, Hans Reichert, Lenz Meierott, Dierk Kunzmann

Kontaktadresse: Ralf Hand; ralfhand[ad]gmx.de